Foto: “Orange” zeigte sich an diesem Tag etwas genierlich und ließ ihr Körperdouble “Clementine” einfliegen.
Nachlese des Schreibworkshops am Samstag, den 05.11.2011
Am vergangenen milden Novembersamstag landeten in der Wunsiedler StadtGalerie viele Postkarten. Lagen nicht im Briefkasten, sondern auf einem Tisch.
Der Auftakt zu einer Werkstatt für kreatives Schreiben die die Schreibgruppe „wortwerk“ initiiert hatte.
Eingeladen waren alle „Gerneschreiber“ und natürlich die Dozentin Dr. Simone Richter aus Bayreuth.
Die Motivpostkarten dienten dann den 8 sehr gespannten Teilnehmern als Einstieg für die Vorstellungsrunde.
Zur ersten Schreibübung erhielten die „Schreiberlinge“ dann etliche farbige Zettelchen, auf welche dann jeweils ein Begriff notiert werden sollte, der sich aus der Aufgabenstellung von Frau Dr. Richter ergab.
So trafen wir also an den unterschiedlichsten Orten merkwürdige Personen, führten Dialoge mit ihnen und spürten unseren Empfindungen nach.
Nun sollte jeder Teilnehmer aus den papierenen Gedankenhilfen etwas schreiben, innerhalb vorgegebener Zeit. Egal ob Lyrik, Kurzgeschichten oder Märchen.
In der Runde vorgelesen, wurden dann, wo notwendig, Verbesserungsvorschläge gemacht. Es waren nur Anregungen, da Schreiben immer persönlich ist und die Beurteilung eines Textes sehr subjektiv. Auch texterische Besonderheiten eines Jeden sollen respektiert und erhalten werden.
Vor der Mittagspause gab’s noch spannende Anregungen zum Thema: „Der richtige Anfang“ eines Textes. Dessen Ziel es ist, den Leser zu fesseln und in den Text „hinein zuziehen“.
Wir Teilnehmer wurden dann mit einer kleinen „Hausaufgabe“ in die Pause entlassen.
Der aufmerksame Leser fragt sich nun sicherlich, wo denn nun die erotische Orange bleibt…
Diese kam am Nachmittag. Nicht immer in lustvoller Gestalt.
Jeder Teilnehmer erhielt von Frau Richter eine Orange, dazu die Aufgabe, diese zu schälen und zu verspeisen. Und natürlich dann auch darüber zu schreiben, da wir uns ja in einem Literaturworkshop befanden und nicht in einem Kochkurs.
Ziel war es, intensives Beobachten anzuregen und zu fördern. Genaues Beobachten zählt zu den wichtigsten Mitteln eines Autors.
Auch diesmal wurden die Ergebnisse wieder in der Gruppe vorgelesen und besprochen.
Sie fragen sich sicher nun, wo denn jetzt eigentlich die Erotik ist….
Nein, nicht jeden Schreiber konnte das Schälen der Orange zu erotischer Lyrik anregen. Bei einigen war es doch eher ein Schlachtfest, was sich aber nicht unbedingt so in den entstandenen Texten wiederfand.
Einzig die Verfasserin dieses Artikels, konnte dem Enthüllungsvorgang eine sinnliche Seite abgewinnen. Zu großer Erheiterung der restlichen Gruppe.
Und zu ihrem eigenen Erstaunen. Sonst eher in der „tragischen Lyrik“ beheimatet…
Der mehr oder weniger geneigte Leser wird eingeladen dies auch gerne einmal selbst auszuprobieren.
Weitere Übungen folgten und plötzlich war es Abend.
Ein intensiver und sehr inspirierender Workshop ging zu Ende.
Zum Abschluß kam noch Audrey Hepburn vorbei und ging mit jedem „Gerneschreiber“ nach Hause.
Sie war eine der „Hausaufgaben“ die Fr. Dr. Richter den Workshopteilnehmern in Form eines Posters mit auf den Weg gab.
Die Autorin wollte immer schon gerne (mal) Audrey Hepburn sein, war aber doch immer nur irgendwie sie selbst. So wird’s denn eine spannende Aufgabe werden.
Ein wunderbarer Tag an dem wir viel gelernt, geschrieben, gelacht und sinniert haben.
Mit dem Vorsatz der Wiederholung, vielleicht zum Thema „Lyrik“ (Ja, ja, ja!) (Anm. der Autorin) verabschiedeten wir uns ins Restwochenende.
So bleibt der Artikelverfasserin jetzt nun nur noch zu sagen:
„Toll, dass Ihr alle da wart.“
Und vor allem: „Danke, danke, danke liebe Simone!“
Fotos: Petra Feigl
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